Übungsbeispiel für den dritten Kreis

Nach einer kleinen Jahreswechselpause nun zum dritten Kreis. Hier geht es um die Einstellfähigkeit der Augen auf ein Objekt, also „Was ist es?“ –  grob gesagt um die Akkommodation.

Die Akkommodation ist die Fähigkeit der Augen, sich auf jede Entfernung so einzustellen, dass ein deutliches Bild auf der Netzhaut entsteht.

Die Augenlinse ist eigentlich rund. Im Ruhezustand ist sie jedoch durch die Linsenbänder am Ziliarmuskel gezogen und dadurch abgeflacht. Somit können Objekte in einer Entfernung von mehr als 4 m scharf gesehen werden. Wenn ein Objekt in der Nähe betrachtet wird, zieht sich der Ziliarmuskel zusammen und die Linse wird runder, so können nahe Objekte dann scharf gesehen werden. Wenn die Einstellung nicht optimal ist, entsteht folgender Seheindruck:

Glocke4

Dabei kann der Kunde sowohl zu viel (Akkommodationsexzess) oder zu wenig (Unterakkommodations) akkommodieren, also vor oder hinter das eigentliche Objekt scharf stellen. Dies kann wieder bei den eingangs vorgenommenen Testen erkannt werden, in Qualität und Quantität. Beides führt neben dem „unscharfen“ Sehen zu erheblichenProblemen wie Konzentrationsabfall oder Kopfschmerzen. Man spricht auch von Nahstress.

Beispiel für Übungen

+2/-2 Flipper

In einen sogenannten Flipper werden sowohl ein Paar -2,0 dpt Linsen als auch ein Paar +2,0 dpt Linsen eingebaut. Der Kunde bekommt ein Blatt mit Buchstaben in 5er Gruppen.

Kreis3 Bild

Nun hält sich der Kunde zuerst die +2,0 dpt Gläser vor und lies laut und rhytmisch die ersten 5 Buchstaben, sobald diese scharf sind! -> Akkommodationsentspannung

Danach dreht er den Flipper und sieht nun durch die -2,0 dpt Gläser und lies die nächsten 5  Buchstaben, sobald diese scharf sind! -> Akkommodationsanspannung

Durch den Wechsel zwischen Anspannung und Entlastung wird das Auge flexibler und lernt, sich schneller und exakter aufs Objekt einzustellen.

Diese Übung wird je nach „Defizit“ abgewandelt, zum Beispiel nur mit einem Auge oder nur mit +2,0 dpt, wenn die Entspannung wichtiger ist usw.

Palmieren

Diese Übung kommt bei Akkommodations-Überschuß zum Einsatz. Sie entspannt das System und öffnet den Horizont und das Gesichtsfeld. Beim Blick geradeaus wird dann noch mehr von der Umgebung wahrgenommen.

Dazu setzt man sich entspannt hin und legt beide, leicht angewärmte, Handflächen übereinander und auf die geöffneten Augen. Nun soll man sich an eine Situation erinnern, in der man „weit“ gesehen hat, zum Beispiel am Meer oder in den Bergen, und dabei gedanklich“durch die Hände“ in die Ferne schauen. Nun werden die Hände langsam von den Augen weg nach vorne bewegt, der Blick bleibt geradeaus in der Ferne. Die Arme  öffnen sich halbkreisförmig und es wird versucht, die Hände weiterhin wahrzunehmen.  Währenddessen wird weiter geradeaus geblickt. Man sieht nun die Hände in der sogenannten Peripherie, das Gesichtsfeld öffnet sich.

Diese Übung eignet sich übrigens für alle PC – Gestressten. Auch stark Kurzsichtigen tut sie sehr gut. Achtung aber bei Exophorien, also Abweichung der Augenachsen nach außen! Hier darf die Übung nicht angewand werden, da sie das Problem verstärken kann. Ebenfalls bei zu geringer Akkommodation ist sie nicht hilfreich. Zu jedem Defizit muss jede Übung genau passen, „Pauschalübungen“ sind nicht besonders hilfreich und manchmal sogar kontraproduktiv.

Ich wünsche allen ein tolles entspanntes Wochenende

Eure Stefanie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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